Allgemeine Bauzeitung Februar 2000

Brückenabbruch an neuer ICE-Strecke termingerecht ausgeführt

Mit 23 Sägeschnitten von je 15m Länge in 12.5t Blöcke zerlegt

KOLN (ABZ). - In Köln-Porz sollte im Zug des Neubaus der ICE-Strecke eine Eisenbahnbrücke komplett abgebrochen und erneuert werden. Diese Brücke führte quer über eine verkehrsreiche Ausfallstraße, die wegen des hohen Verkehrsaufkommens nicht gesperrt werden konnte. Ein herkömmlicher Abbruch war deshalb nicht möglich, und die Brücke musste im Schneideverfahren abgebrochen werden. Angesichts der Schnitttiefe von 72 cm und des engen Zeitrahmens sollte ein leistungsfähiges Fachunternehmen mit diesen Schneid-Arbeiten beauftragt werden. Aufgrund der langjährigen Erfahrungen im Brückenabbruch erhielt die Firma Hermann Schützeichel aus Straßenhaus/Westerwald den Zuschlag.

Das Abbruchkonzept sah 23 Wandsägeschnitte von je 14,9 m Länge im Zwischenbeton vor, die parallel zu den in Längsrichtung verlaufenden Eisenträgern geführt werden sollten. Anschließend sollten die Eisenträger mit dem beidseitig anhaftenden Beton komplett abgehoben werden.

Um die Verschmutzung von Fahrzeugen und Fußgängern zu verhindern, durfte kein Schneidwasser durch den Brückenkörper nach unten durchdringen. Deshalb wurde der Beton nicht in voller Stärke durchtrennt, sondern es blieb ein Rest von etwa 3 cm stehen. Während der Sägearbeiten begann jedoch das Schneidwasser zwischen Beton und Eisenträgern großflächig durchzusickern. Es musste mit hohem Aufwand unterhalb der Brückenkonstruktion eine 15 x 18 m große Plane befestigt werden, die ein Abtropfen auf die Fahrbahn verhinderte.

Die hohe Abrasivität des Betons ließ die erwartete Standzeit der Wandsägeblätter teilweise unter 10 mē sinken, wodurch sich die Werkzeugkosten um mehr als 30 Prozent erhöhten. Wegen der enthaltenen Bewehrung konnten jedoch keine Trennscheiben mit härteren Bindungen benutzt werden.

Durch den gleichzeitigen Einsatz von zwei Schützeichel-Wandsägen mit 22 bzw. 30 kW betrug die gesamte Schnittleistung pro Tag etwa 50 m2 Die eingeplante Schneidezeit konnte hierdurch auf fünf Tage verkürzt werden. Mit dem Abheben der 12,5 t schweren Betonteile wurden die Arbeiten laut Unternehmen zur Zufriedenheit des Auftraggebers nicht nur termingerecht, sondern bereits zwei Tage vorher beendet.